Pilze wachsen auf Hanfseilen und verleihen den experimentellen Formen ein skurril anmutendes Erscheinungsbild. Gemeinsam mit Studierenden der Architektur haben Tiziano Derme (Experimentelle Architektur, Uni Innsbruck; M. Colletti) und Judith Ascher-Jenull (Institut für Mikrobiologie, Uni Innsbruck; H. Insam) im Labor kultivierten Austernseitlingen (Pleurotus ostreatus) ein neues „Habitat“ gegeben.
Zukunftsweisendes biologisches Design
Austernpilze als Designobjekte
Alle Fotos: Credit J. Ascher-Jenull, T. Derme; Active Forms of Matter
Publikumsmikroskop
Projektbeschreibung
Inerte und starre Design-Objekte aus Hanfseilen wurden in diesem transdisziplinären Projekt „Active Forms of Matter“ in lebendige, dynamische Objekte mit unvorhersehbarer und uneingeschränkter Formen-Vielfalt verwandelt. Die realisierten Pilz-Design-Objekte sind als ‚small scale – architektonische Einheiten‘ für potentielles ‚up-scaling‘ im großen Maßstab zu verstehen. Weiters wurde auch das enorme Potential des Austernseitlings als Protagonist für den ´Mycelium based Biocomposite´- Biowerkstoff der Zukunft – und bereits der Gegenwart – aufgezeigt, mit Eigenschaften eines High-Tech Materials: negativer CO2 Abdruck durch recycling qualitativ hochwertiger Abfall-Produkte (z.B. Kaffeesatz, Sägemehl), atmungsaktiv, wasserabweisend, feuerfest, und isolierend. Die dynamische Schönheit des tropischen Flamingo-Seitlings Pleurotus salmoneo-stramineus kann man dem Timelaps-Video entnehmen:
Idee/Organisation
Tiziano Derme, Judith Ascher-Jenull
Weiterführende Beiträge
APA Artikel in der Speziellen Ausgabe „Kunstvoll Forschen“
APA Science Gastbeitrag: „Mikroorganismen: die Architekten von gestern, heute und morgen“