Was lebt eigentlich im Gletscher?

Gletscher-Mikrobiota,

Kryokonit-Pools, Schneealgen

Hoch in den Bergen sind die Eisgletscher, und obwohl sie so kalt sind, leben auch dort Mikroorganismen. Dort wo kleine Schmutzteilchen sind, leben die Bakterien am liebsten, denn sie fressen den Schmutz so gerne. 

Wo der weiße Schnee und das Gletschereis das wärmende Sonnenlicht zurückwerfen und wo Schmutz ist, bleibt das Sonnenlicht picken.

Dadurch wird es dort wärmer und der Schmutz schmilzt ein Loch ins Eis und das geschmolzene Wasser bildet einen kleinen See. In diesem winzigen See (Kryokonit) leben dann Bakterien und Pilze und andere Mikroorganismen, und auch Bärtierchen.  Das könnt ihr im Mikroskop sehen.

1) Herzförmiger Kryokonit / 2) Bakterien/Algen, die im Hintertuxer Gletscher unter den Lampen direkt auf Eis wachsen. / 3) Alpines Bärtierchen

Projektbeschreibung

Gletscheroberflächen sind von einer Vielzahl von Organismen besiedelt, welche perfekt an Kälte und hohe UV-Strahlung angepasst sind, jedoch auch die Albedo eines Gletschers reduzieren. Durch die Sonnenstrahlung bilden sich mit Schmelzwasser und Sedimenten gefüllte zylinderförmige Vertiefungen (Kryokonitlöcher), welche hochaktive Lebensräume für Bakterien, Pilze, Algen, Viren und Mehrzeller darstellen.

Die Genese eines Kryokonitloches wird auf einem künstlichen Gletscher unter Wärmelampen nachgebildet. Die Organismen (Schnee- und Eisalgen, Gletscherflechten sowie Bärtierchen) können im Mikroskop betrachtet werden.

Idee & Organisation

Birgit Sattler (Institut für Ökologie)